Die French Press, in Deutschland fachmännisch auch als Pressstempelkanne bezeichnet, ist eines der beliebtesten Geräte zur manuellen Kaffeezubereitung. Besonders Einsteiger und Hobby-Kaffeetrinker schätzen sie für ihre einfache Anwendung, ihre Alltagstauglichkeit und den aromatischen Kaffeegenuss, den sie ganz ohne teure Maschinen oder technisches Know-how liefert.
Dabei ist die French Press nicht nur ein Klassiker, sondern auch ein idealer Einstieg in die Welt des aromatischen Kaffees und zeigt auf einfache Weise, welchen Einfluss Faktoren wie Mahlgrad, Wasserqualität und Ziehzeit auf den Geschmack haben. Gerade deshalb erfreut sie sich seit Jahrzehnten sowohl bei Laien als auch Barista an ungebrochener Beliebtheit.

Was ist eine French Press?
Die French Press besteht aus einer Glaskanne mit einem Deckel und einem integrierten Stempelsystem. Dieses besitzt ein feines Metallsieb, das den Kaffeesatz beim Herunterdrücken vom Getränk trennt. Der große Vorteil: Es wird kein Papierfilter verwendet, sodass alle natürlichen Kaffeeöle im Getränk verbleiben. Das Ergebnis ist ein vollmundiger, körperreicher Kaffee mit intensivem Aroma.
Für viele Einsteiger ist die French Press das erste manuelle Gerät zur Kaffeezubereitung – nicht zuletzt, weil sie günstig in der Anschaffung ist, einfach zu bedienen und ohne zusätzliche Technik funktioniert.
Die Geschichte der French Press
Die Erfindung der French Press reicht bis ins frühe 20. Jahrhundert zurück. Die ersten Patente wurden 1929 von den Italienern Attilio Calimani und Giulio Moneta eingereicht. Die heute bekannte Form mit Glaszylinder und Metallstempel wurde jedoch durch den Schweizer Faliero Bondanini in den 1950er-Jahren entscheidend geprägt. In Frankreich vertrieb man sie unter dem Namen Chambord, was zur internationalen Bezeichnung „French Press“ führte. Weltweit bekannt wurde sie schließlich durch den dänischen Hersteller Bodum, der sie ab den 1970er-Jahren in großen Stückzahlen produzierte.
Warum die Pressstempelkanne ideal für Einsteiger ist
Die Pressstempelkanne vermittelt auf intuitive Weise, wie guter Kaffee entsteht. Sie ist nicht nur kostengünstig, sondern auch langlebig, mobil und umweltfreundlich. Wer sich zum ersten Mal intensiver mit der Kaffeezubereitung beschäftigt, findet hier ein einfaches, aber wirkungsvolles Werkzeug. Die haptische Zubereitung – vom Mahlen der Bohnen über das Aufgießen bis zum Pressen – schafft zudem eine bewusste Beziehung zum eigenen Getränk. So wird aus dem täglichen Kaffee ein echtes Ritual.
Schritt für Schritt: So funktioniert die Zubereitung mit der French Press
Die Zubereitung ist unkompliziert, erfordert aber ein paar grundlegende Schritte, um ein optimales Ergebnis zu erzielen:
- Zunächst wird grob gemahlener Kaffee in die Kanne gegeben. Der Mahlgrad ist entscheidend: Ist der Kaffee zu fein, kann das Metallsieb verstopfen oder etwas feiner Satz ins Getränk gelangen. Als Richtwert gilt ein Mahlgrad ähnlich wie grobes Meersalz.
- Anschließend wird Wasser mit einer Temperatur von etwa 92 bis 96 Grad Celsius über das Kaffeepulver gegossen. Idealerweise verwendet man gefiltertes Wasser, um unerwünschte Geschmacksnoten zu vermeiden. Nachdem das Wasser aufgegossen wurde, sollte der Kaffee etwa vier Minuten ziehen. In dieser Zeit verbinden sich die Aromen optimal mit dem Wasser.
- Nach der Ziehzeit wird der Stempel langsam und gleichmäßig heruntergedrückt. Dadurch wird das Kaffeepulver am Boden gehalten und der Kaffee kann direkt serviert werden. Wichtig: Der Kaffee sollte nach dem Brühen vollständig aus der French Press gegossen werden, da er sonst weiter extrahiert und bitter wird. Eine Thermoskanne eignet sich hier hervorragend.
Welche Kaffeesorten eignen sich für die French Press?
Für die Zubereitung in der French Press sind folgende Kaffees besonders empfehlenswert:
- Grob gemahlene Kaffeebohnen mit einem Mahlgrad ähnlich wie grobes Meersalz
- Mittel- bis dunkelgeröstete Bohnen, die einen vollen Körper und wenig Säure bieten
- Kaffees mit schokoladigen, nussigen oder mild fruchtigen Aromen
- Single-Origin-Kaffees, zum Beispiel aus Brasilien, Kolumbien oder Äthiopien
- Frisch gemahlene Bohnen, idealerweise kurz vor der Zubereitung
Die richtige Auswahl der Bohnen trägt wesentlich zur Qualität des Endergebnisses bei. Wer experimentierfreudig ist, kann unterschiedliche Ursprünge und Röstgrade ausprobieren, um das ideale Geschmacksprofil zu finden.
Häufige Fehler bei der Anwendung
Viele Anfänger machen zu Beginn ähnliche Fehler – mit ein wenig Wissen lassen sie sich leicht vermeiden:
- Verwendung von zu fein gemahlenem Kaffee: Dies führt zu einem bitteren Geschmack und kann das Sieb verstopfen.
- Zu heißes Wasser: Temperaturen über 96 Grad können die Aromen verbrennen und den Kaffee ungenießbar machen.
- Zu kurze oder zu lange Ziehzeit: Unter vier Minuten bleibt der Kaffee zu dünn, über fünf Minuten wird er oft bitter.
- Billige French-Press-Modelle mit Plastik oder minderwertigen Sieben: Diese können den Geschmack beeinträchtigen oder nicht lange halten.
- Kaffee nach dem Brühen in der Kanne lassen: Die Extraktion läuft weiter, was zu einem unangenehmen Nachgeschmack führt.
Wer diese Punkte beachtet, wird schnell bessere Ergebnisse erzielen und den vollen Geschmack der French Press genießen können.

Fazit
Die French Press ist mehr als nur ein Zubereitungsgerät – sie ist der Einstieg in die Welt des bewussten Kaffeegenusses und eine pure Alternative zur (automatisierten) Kaffeemaschine. Ohne Strom, ohne Filterpapier und ohne Voreinstellungen bietet sie Einsteigern einen direkten Zugang zu den Aromen hochwertiger Kaffeebohnen.
Wer sich mit der richtigen Methode, guten Bohnen und etwas Geduld beschäftigt, wird mit einer Tasse Kaffee belohnt, die sich deutlich von herkömmlichen Filterkaffee abhebt. Einfach, aromatisch, ehrlich – die French Press ist ein Muss für alle, die Kaffee neu entdecken möchten.
Koffeinhaltige Grüße,
Das Kaffee-Wiki Team