Kaffee ist eines der beliebtesten Genussmittel, nicht nur in Deutschland. Die Früchte der Kaffeepflanze haben als Kaffeebohnen schon seit Langem Einzug in die deutsche Kultur gehalten und erfreuen sich in verschiedenen Geschmacksrichtungen, Röstungen und Zubereitungsarten großer Beliebtheit. Die Bohne, die im engeren Sinne keine ist, gibt es in verschiedenen Sorten. Sie unterscheiden sich nach Anbaugebiet, Geschmack und weiteren Faktoren. Welche Kaffeebeeren oder Kaffeebohnensorten zu dir und deinen Kaffeevorlieben passen, klären wir im Folgenden.
Arabica, Robusta & Co.: Welche Kaffeebohnen gibt es?
Es gibt zahlreiche Arten von Kaffeebohnen. Sie unterscheiden sich insbesondere im Geschmack. Schon im Aroma kannst du erahnen, wie der Kaffee aus verschiedenen Bohnensorten später schmeckt. So gibt es etwa Kaffeebohnen mit Nuancen von Schokolade, solche, die eher fruchtig schmecken, und Kaffeebohnen mit wenig Säure, die sehr mild sind. Welche Kaffeesorten dir besonders gut schmecken, kannst du durch Ausprobieren und die Expertise eines Barista herausfinden.
Unter den verschiedenen Arten müssen wir natürlich zwischen koffeinfreien Kaffeebohnen und solchen mit Koffein unterscheiden. Entkoffeinierter Kaffee darf maximal 0,1 Prozent Koffein enthalten. Es gibt verschiedene Methoden, entkoffeinierte Kaffeebohnen zu erhalten. Decaf Kaffee schmeckt grundsätzlich ebenso gut wie koffeinhaltiger Kaffee – nur ohne den wachmachenden Effekt.
Arabica
Coffea arabica ist die am weitesten verbreitete Kaffeebohne. Arabica Bohnen werden schon seit gut 10 000 Jahren angebaut und zur Herstellung vollmundigen Kaffees verwendet. Arabica Kaffee hat ein sehr komplexes Aromaprofil mit süßlichen Noten. Möglicherweise kannst du bei 100 % Arabica sogar Noten von Schokolade oder Beeren herausschmecken.
Typische Anbaugebiete für Arabica sind Südamerika, Äthiopien, Guatemala und Costa Rica. Am besten gedeihen die Bohnen in Höhenlagen bis 2000 Meter und Temperaturen zwischen 15 und 24 Grad Celsius.
Robusta
Robusta ist die zweithäufigste Kaffeebohne, die weltweit konsumiert wird. Im Gegensatz zu Arabica-Bohnen schmeckt Robusta intensiver und nussiger, mit einem leicht bitteren Nachgeschmack. Wenn du einen herberen Geschmack bevorzugst, passen Robusta Bohnen besser zu dir. Wer feinere Geschmäcker sowie eine mildere Säure sucht, ist hingegen mit Arabica besser bedient.
Robusta Kaffee ist, wie der Name vermuten lässt, widerstandsfähiger als Arabica. Coffea canephora gedeiht in tropischen Regionen und niedrigeren Lagen gut. Wichtig sind regelmäßige Niederschläge und eine hohe Luftfeuchtigkeit.
Arabusta
Neben den beliebtesten und bekanntesten Sorten gibt es weitere schmackhafte Kaffeesorten wie Arabusta. Arabusta ist eine Kombination, ein sogenannter Blend Kaffee, aus Arabica und Robusta und vereint verschiedene Charakteristiken beider Kaffeesorten in sich. Die Bohnen verknüpfen die fruchtig-milden Noten von Arabica mit der Robustheit und Intensität von Robusta-Bohnen. Das harmonische Geschmacksprofil macht Arabusta zur drittbeliebtesten Kaffeesorte.
Liberica
Kommen wir nun zu den eher seltenen Kaffeesorten, die durch ihr besonderes Aroma und Geschmacksprofil überzeugen. Liberica ist eine Sorte, die ursprünglich aus Westafrika stammt, heute aber auch in asiatischen Ländern wie Malaysia und Indonesien angebaut wird. Geschmacklich punktet Liberica Kaffee mit ungewöhnlichen Aromen, die zwischen fruchtig, blumig und würzig schwanken. Der finale Geschmack hängt dabei stark von der Verarbeitung und Zubereitung ab.
Excelsa
Eine ganz besondere Kaffeesorte ist die Excelsa. Sie wird erst seit dem 20. Jahrhundert angebaut und besticht durch ihr ungewohntes Aroma. Aufgrund ihres kräftig-erdigen Geschmacks, der an Whisky erinnert, wird Excelsa Kaffee auch „Scotch-Kaffee“ genannt. Übrigens handelt es sich bei der Sorte Excelsa um eine Unterart der Liberica-Bohnen.
Kopi Luwak
Die exklusivste und teuerste Kaffeebohne ist der Kopi Luwak Kaffee. Er ist unter Kaffeeliebhabern umstritten, da zur Herstellung indonesische Schleichkatzen zum Einsatz kommen. Diese fressen die Kaffeefrucht, die dann den Verdauungstrakt durchläuft. Aus den Exkrementen der Tiere wird dann die Kaffeebohne gewonnen. Bei diesem Herstellungsprozess handelt es sich aufgrund der unwürdigen Bedingungen um Tierquälerei.
Qualitätsmerkmale und Lagerung von Kaffeebohnen: Worauf muss ich achten?
Natürlich kommt es immer auf die Qualität der Kaffeebohnen an, damit ein perfektes Geschmackserlebnis erzielt wird. Die Qualität hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab. Neben der Bohnensorte und der Zertifizierung (s. unten) gibt es verschiedene Merkmale, die die Qualität des Kaffees beeinflussen. Besonders relevant ist hier die Verarbeitung der Kaffeebohne nach der Ernte. Zunächst kommt sie zur Trocknung (Fermentation). Diese benötigt hauptsächlich Zeit. Es ist wichtig, dass Kaffeebohnen in Ruhe trocknen können, um ihr volles Aroma zu entfalten. Auch die Röstung trägt entscheidend zur Qualität des Kaffees bei.

Die meisten Kaffeekenner setzen auf Kaffeebohnen, die sie selbst frisch mahlen. So können sie den Mahlgrad selbst bestimmen und das Aroma bewahren. Denn beim Mahlen verflüchtigen sich Aromen schon nach kurzer Zeit, sodass die Qualität nachlässt. Außerdem ist es im gemahlenen Zustand schwieriger, die Qualität des Kaffees zu erkennen. Dieser Prozess ist eine Philosophie für sich, die viel mit Erfahrung zu tun hat.
Welche Qualitätsstufen gibt es bei Kaffee?
Bei der Auswahl deines Kaffees kannst du überdies auf klare Zertifizierungen achten, die einen Aufschluss über die Qualität geben. Die Specialty Coffee Association of America, kurz SCAA, hat ein System aufgestellt, das einen schnellen Vergleich verschiedener Kaffeebohnen möglich macht:
- Spezialitätenkaffee
- Premiumkaffee
- Handelsware
- Kaffee unterhalb des Standards
- Off-Grade-Kaffee
Noch heute setzt die SCAA Standards bezüglich Kaffeequalität, sodass du dich weitestgehend auf die Zertifizierungsgrade verlassen kannst. Hast du ein wenig mehr Erfahrung mit Kaffee, kannst du dich an Qualitätsmerkmalen orientieren. Um die Qualität zu sichern, werden die Kaffeebohnen Tests unterzogen.

Wie erkenne ich hochwertige Kaffeebohnen?
Hochwertige Barista Kaffeebohnen werden direkt nach der Röstung verpackt, um möglichst viel Aroma zu erhalten. Rohe Kaffeebohnen sollten in einer Aromaverpackung gelagert werden, die mit einem Ventil ausgestattet ist. So kann Kohlendioxid entweichen, ohne dass Sauerstoff eindringt. Wenn in einer Verpackung mehr als fünf Prozent der Bohnen gebrochen sind, kann das darauf hindeuten, dass die Kaffeebohnen nicht von Hand gepflückt wurden. Das spricht für eine minderwertige Qualität.
Tipp: Bio-Siegel und Zertifikate für fairen Handel sind Hinweise auf gute Qualität.
Lagerung: Wie werden Kaffeebohnen aufbewahrt?
Die richtige Lagerung beeinflusst die Qualität und Haltbarkeit der Kaffeebohnen. Grundsätzlich solltest du die Bohnen an einem dunklen, trockenen Ort lagern. Es sollte nicht zu warm sein und die Temperatur sollte nicht zu stark schwanken. Spezielle Kaffeebohnenbehälter sorgen dafür, dass der Kaffee keine Gerüche anderer Lebensmittel aufnimmt. Achtung: Die Lagerung der Kaffeebohnen und des Mehls sollte nie im Kühlschrank erfolgen!
Nach dem Öffnen musst du eine Packung Kaffeebohnen nicht umfüllen. Bester Kaffee kommt herstellerseitig in Aromaverpackungen, die du weiterverwenden kannst. Zum Schutz des Aromas gibst du das geöffnete Behältnis in eine zusätzliche Aufbewahrungsdose. Achte darauf, die geöffnete Packung zügig aufzubrauchen.
Welche Kaffeebohnen für welche Zubereitungsart?
Genauso, wie es zahlreiche verschiedene Kaffeebohnen gibt, gibt es unterschiedliche Kaffeemaschinen, die jeweils verschiedene Ergebnisse erzielen. Dabei eignet sich nicht jede Kaffeesorte für jede Maschine. Espresso Kaffee aus dem Siebträger erfordert die Nutzung anderer Bohnen als Cappuccino aus dem Kaffeevollautomaten. Wir erklären dir, welche Zubereitungsart zu welchen Bohnen passt.
Kaffeebohnen für Siebträgermaschinen
Viele Kaffeeliebhaber setzen auf Siebträgermaschinen. Mit einer solchen Maschine behältst du die volle Kontrolle über die Kaffeezubereitung: vom Mahlgrad mittels separater Kaffeemühle über die Kaffeemenge bis zum Wasserdruck. Besonders gut eignen sich hochwertige Espressobohnen für Siebträger, da sie dem Kaffee das einzigartige Aroma verleihen.
Sehr aromatisch wird der Espresso mit Robusta Kaffeebohnen für den Siebträger, da sie ihr vollmundiges Aroma so am besten entfalten. Auch Arabica Kaffeebohnen passen zur Siebträgermaschine, wenn du einen milden Espresso bevorzugst. Welche die besten Kaffeebohnen für den Siebträger sind, entscheidest schlussendlich du.
Die besten Bohnen für Vollautomaten
Kaffeevollautomaten haben den Vorteil, dass sie viele verschiedene Arten von Kaffeespezialitäten auf Knopfdruck zubereiten können. Deshalb sind sie im Büro oder bei Familien sehr beliebt. Bei der Wahl der Kaffeebohnen für den Vollautomat kommt es vorwiegend auf deine geschmacklichen Vorlieben sowie auf die Qualität an.
Viele Anwender verwenden Mischungen verschiedener Kaffeebohnen im Vollautomat für alle Genussrichtungen. Mit Robusta Bohnen bereitest du den besten Kaffee Crema für den Vollautomaten zu. Allerdings gibt es nicht die objektiv besten Kaffeebohnen für Vollautomaten, vielmehr kommt es auf deine Geschmacksvorlieben und die Verwendung der Maschine an.
Die Wahl der Bohne bei einer French Press
Die French-Press ist eine besondere Zubereitungsart für Kaffee. Säurearme Kaffeebohnen entfalten ihr Aroma besonders gut bei dieser schonenden Zubereitung. Grundsätzlich passen mittel und dunkel geröstete Kaffeebohnen gut zur French Press, während hell geröstete Bohnen sich weniger gut eignen.
Filterkaffee – welche Bohnen eignen sich hier?
Filterkaffee ist die wohl klassischste Zubereitungsart für Kaffee. Doch welche sind die besten Kaffeebohnen für die klassische Kaffeemaschine? Kaffeebohnen für Filterkaffee sollten wenig Bitterstoffe enthalten, da der Kaffee sehr lange in Kontakt mit dem heißen Wasser ist. Auch ein geringer bis mittlerer Säureanteil ist sinnvoll. Arabica-Bohnen passen gut zu klassischem Filterkaffee, da sie ein insgesamt mildes Geschmacksprofil haben.
Kaffeebohnen kaufen: Welche Rolle spielt die Röstung?
Die Röstung hat großen Einfluss auf Aroma und Geschmack des Kaffees. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen heller, mittlerer und dunkler Röstung. Je dunkler die Bohnen geröstet sind, desto stärker entfaltet sich der Geschmack. Säurearmer Kaffee wird länger geröstet. Besonders häufig kommt heute das Verfahren der Trommelröstung zum Einsatz, das besonders schonend ist und für gute Qualität sorgt. Ungeröstete Kaffeebohnen solltest du nicht kaufen, da die perfekte Röstung viel Erfahrung benötigt.

FAQ zur Kaffeebohne
Wir beantworten dir die häufigsten Fragen rund um Kaffeebohnen.
Ganze Bohnen sollten aromaverpackt und gleichmäßig geröstet sein. Zu viel Bruch in einer Verpackung deutet auf eine minderwertige Qualität hin. Bei Bohnenmischungen achtest du auf das Mischungsverhältnis, da hiervon der Geschmack abhängt.
Ganze Kaffeebohnen müssen aufwendiger und vorsichtiger transportiert werden als gemahlener Kaffee. Das beeinflusst den Preis. Außerdem verliert gemahlener Kaffee schnell an Aroma, ganze Bohnen bleiben länger aromatisch.
Für eine Tasse Kaffee benötigst du laut Experten etwa sieben bis neun Gramm Kaffee. Jede Bohne wiegt rund 0,1 Gramm, sodass du für 150 ml Kaffee etwa 70 bis 90 Bohnen benötigst.
Qualitativ minderwertige Kaffeebohnen erkennst du unter anderem an der Bruchquote: Mehr als fünf Prozent sollten in einer Verpackung nicht zerbrochen sein. Auch eine fleckige Oberfläche (Schimmel!) oder kleine Löcher in den Bohnen (Schädlingsbefall!) deuten auf schlechte Qualität hin. Ein muffiger Geruch sollte ebenfalls nicht sein.
In diesem Sinne,
Koffeinhaltige Grüße,
Das Kaffee-Wiki Team