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Kaffeesorten und Kaffeearten: Wo liegt der Unterschied?

Häufig werden die Begriffe Kaffeesorte und Kaffeeart synonym verwendet, dabei besteht zwischen ihnen ein kleiner, aber entscheidender Unterschied. Der Begriff „Kaffeeart“ meint die biologische Art der Frucht, aus welcher der Kaffee gewonnen wird. Zur Gattung Kaffee (lat. Coffea) gehören rund 124 verschiedene Arten. Zu den bekanntesten gehören die Arten Arabica und Robusta.

Aus diesen Kaffeearten werden verschiedene Kaffeesorten gewonnen. Manche Kaffeesorten sind Mischsorten, die aus den Bohnen verschiedener Kaffeearten gewonnen werden (zu vergleichen mit einem Cuvée von Rebsorten). Die Sorte beruht also auf externen Einflüssen nach der Ernte der Kaffeeart. Zu diesen externen Faktoren gehören die Röstung ebenso wie die Aufbereitung und eben das Mischungsverhältnis der verschiedenen Bohnen.

Welche Kaffeesorten gibt es und was macht sie aus?

Da Kaffeesorten durch verschiedene Verfahren hergestellt werden, gibt es im Prinzip unzählig viele Sorten. Mit moderneren Verfahren und neuen Mischungen können Kaffeeröstereien gänzlich neue Kaffeesorten erschaffen. Auch das Anbaugebiet macht einen Unterschied, denn der Geschmack kann hierdurch variieren. Typische Anbaugebiete für Kaffee sind:

  • Äthiopien
  • Kolumbien
  • Brasilien
  • Vietnam
  • Indonesien
  • Honduras
  • Indien
  • Mexiko
  • Uganda
  • Peru
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Südamerikanisches Anbaugebiet für Kaffeesorten

Trotz dieser Vielfalt haben sich in den vergangenen Jahrzehnten einige bekannte und beliebte Kaffeesorten bei Kaffeeliebhabern durchgesetzt. Sie werden besonders häufig verkauft und getrunken. Neben diesen Kaffeesorten gibt es weitere, die besonders im Luxussegment angesiedelt sind. Die einzelnen Sorten unterscheiden sich sowohl im Geschmack als auch im Koffeingehalt. Die beliebtesten Kaffeesorten haben wir dir unten zusammengestellt.

Welche Faktoren beeinflussen die Sorte des Kaffees?

Wie wir oben bereits kurz beschrieben haben, sind es zumeist externe Faktoren, die die Kaffeesorte beeinflussen. Zu den natürlichen Faktoren gehören das Anbaugebiet und die Kaffeeart, aus der die Sorten gewonnen werden.

Die externen Faktoren haben jedoch einen großen Einfluss auf die Kaffeesorte und damit auch auf den Geschmack. Zu diesen Faktoren gehören:

  • Mahlgrad der Kaffeebohnen
  • Röstung
  • Mischung verschiedener Kaffeearten und Anbaugebiete

Diese Faktoren beeinflussen neben dem Geschmack den Säuregehalt und den Koffeingehalt. Zu guter Letzt hat die Zubereitung des Kaffees einen Einfluss auf den Geschmack. Je nachdem, welche Zubereitungsart du bevorzugst, eignen sich deshalb unterschiedliche Sorten.

Welche Faktoren beeinflussen den Geschmack einer Kaffeesorte?

Wie bereits oben erwähnt, gibt es verschiedene Faktoren, die sich auf deinen Kaffee auswirken können. Die Auswirkungen auf den Geschmack möchten wir in diesem Abschnitt noch einmal genauer betrachten. Insbesondere externe Faktoren, die du selbst beeinflussen kannst, haben einen Einfluss auf den Geschmack deines Kaffees. Kaffeespezialisten gehen davon aus, dass es sechs Faktoren gibt, die du selbst kontrollieren kannst:

Röstprofil

Kaffeeröstereien bieten verschiedene Röstungen an, die sich auf den Geschmack des Kaffees auswirken. Eine helle Röstung zeichnet sich durch eine leicht gebräunte Oberfläche aus. Helle Geschmacksnoten mit einem höheren Säuregehalt kommen bei einer hellen Röstung besonders gut heraus. Eine mittlere Röstung zeigt sich bei den Bohnen in einer mittleren Bräune. Geschmacklich wird der Kaffee intensiver und bringt karamellartige Geschmacksnoten zur Geltung. Eine dunkle Röstung sorgt für einen geringeren Säuregehalt und dunkle, intensive Geschmacksnoten. Röstaromen überlagern dabei den Eigengeschmack des Kaffees.

Filterform

Es gibt verschiedene Siebeinsätze, die den Geschmack des gebrühten Kaffees verändern. Siebeinsätze mit flachem Boden bringen süßere und schokoladige Noten heraus, während Siebeinsätze mit einem Halbkegel-Boden eher Zitrusnoten betonen. Halbkegel-Siebeinsätze heben außerdem Röstaromen hervor.

Brühverhältnis

Bei diesem Faktor geht es um das Verhältnis zwischen Wasser und Kaffeepulver. Je nachdem, wie du dieses Verhältnis anpasst, wirkt sich das auf den Geschmack aus. In der Regel liegt das Brühverhältnis zwischen 1:15 und 1:18. Als Faustregeln gelten:
Je weniger Kaffeepulver du verwendest, desto süßer schmeckt der Kaffee.
Je mehr Kaffeepulver du verwendest, desto mehr Säure bringt der Kaffee hervor und desto intensiver schmeckt das Getränk.

Mahlgrad

Barista lassen ihre Kaffeebohnen nicht mahlen, sondern übernehmen diese Aufgabe selbst. Das hat den Vorteil, dass du den Mahlgrad des Kaffees beeinflussen kannst. Fein gemahlener Kaffee ist sehr kompakt, sodass das Wasser langsamer hindurch sickert. Das hebt im fertigen Getränk die bitteren Geschmacksnoten stärker hervor. Grob gemahlener Kaffee erhöht die Durchlaufgeschwindigkeit des Wassers und bringt die fruchtigen Noten heraus.

Brühzeit

Je länger Kaffee brüht, desto intensiver wird der Geschmack. Dieser Faktor steht in direktem Zusammenhang mit dem Mahlgrad, da fein gemahlener Kaffee länger brüht als grob gemahlene Kaffeebohnen. Die Brühzeit liegt im Schnitt zwischen vier und acht Minuten.

Brühtemperatur

Die richtige Wassertemperatur ist entscheidend für den perfekten Kaffeegeschmack. Ist das Wasser zu heiß, entzieht es dem Kaffeepulver zu viel Aroma, was zu einem bitteren Geschmackserlebnis führen kann. Zu kaltes Wasser hingegen entzieht nicht ausreichend Aroma, was zu einem sauren Geschmack führt. Die ideale Wassertemperatur liegt bei 93 Grad Celsius.

Single Origin vs. Blend Coffee

Bei der Vielzahl an Kaffeesorten müssen wir ein wenig kategorisieren. Neben Geschmacksprofil und Koffeingehalt ist die Frage nach dem Kaffeetyp ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal. Als „Single Origin“ bezeichnen wir Kaffee, der aus einer Kaffeeart und aus einem bestimmten Anbaugebiet gewonnen wird. Diese Kaffeesorten sind sehr rein und haben ein deutliches Geschmacksprofil.

Bei „Blend Coffee“ handelt es sich dementsprechend um eine Mischung aus Kaffeebohnen verschiedener Arten und Anbaugebiete. Hier geht es primär darum, ein besonderes Geschmacksprofil zu schaffen. Manche Mischungen sollen zudem besonders edel sein oder die positiven Eigenschaften verschiedener Bohnen vereinen.

Säurearme Kaffeesorten und ihre Vorteile

Kaffeesorten mit wenig Säure erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Sie gelten als mild im Geschmack und schonen darüber hinaus den Magen. Säurearme Sorten sind außerdem für Cold-Drip-Kaffee besonders gut geeignet. Mehr über Zubereitungsarten von Kaffee erfährst du im Kaffee-Wiki.

Übrigens: Je länger du Kaffeebohnen röstest, desto weniger Säure enthält der Kaffee später.

Die beliebtesten Kaffeesorten im Überblick

Es gibt einige Kaffeesorten, die besonders beliebt sind und den größten Marktanteil weltweit ausmachen. Wir haben sie für dich zusammengestellt.

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Arabica (Coffea Arabica)

Arabica ist die wohl beliebteste Kaffeeart der Deutschen. Du findest Arabica-Kaffee von allen großen Röstereien, sodass du die freie Auswahl hast. Arabica Kaffeebohnen stammen ursprünglich aus Äthiopien und werden heute vorrangig im Südosten Afrikas und in Mittel- und Südamerika angebaut.

Die Bohne gedeiht in einer Höhenregion ab 1.000 Metern und benötigt ein eher kühles Klima. Die idealen Temperaturen liegen bei 18 bis 25 Grad Celsius. Ist es zu warm, neigt Arabica-Kaffee zu Kaffeerost.

Die Kaffeebohnen wachsen aufgrund des besonderen Klimas etwas langsamer als die Bohnen anderer Kaffeesorten. Typischerweise müssen Arabica-Kaffeebohnen neun bis elf Monate reifen, bevor sie geerntet werden können. Arabica hat viele Unterarten, die unterschiedliche Aromen bieten. Die Arabica-Bohne macht gut 70 Prozent des weltweiten Kaffeemarktes aus.

Übrigens: Der Name Arabica leitet sich von der Herkunft der Bohne ab. Der Name bedeutet „aus Arabien“ und ist darauf zurückzuführen, dass diese Kaffeesorte ursprünglich in Äthiopien, dem Sudan, dem Jemen und Kenia angebaut wurde.

Grundsätzlich ist Arabica-Kaffee eher mild bis leicht säuerlich im Geschmack, oft schmeckst du nussige Aromen oder solche von Zitrusfrüchten heraus. Mit 1,1 bis 1,7 Prozent hat Arabica-Kaffee einen sehr niedrigen Koffeingehalt. Deshalb gilt Arabica-Kaffee als gut bekömmlich und weiter verbreitet als die Robusta-Bohne.

Robusta (Coffea Canephora)

Die Kaffeeart Robusta wurde im 19. Jahrhundert entdeckt und verbreitet sich rasant. Diese Sorte ist, wie der Name vermuten lässt, sehr robust, widerstandsfähig und pflegeleicht. Im Gegensatz zur Arabica-Bohne benötigen die Robusta-Kaffeebohnen keine speziellen Bedingungen, um gut gedeihen zu können. Pflanzen wachsen auf 200 bis 300 Metern Höhe, deshalb wird Robusta auch als „Tieflandkaffee“ bezeichnet. Auf über 1.000 Metern Höhe findest du eher selten Robusta-Kaffeepflanzen. Da die Pflanze so leicht anzubauen ist, wächst sie außerdem schneller und ist dementsprechend schneller erntereif als Arabica-Bohnen.

Zu den Anbaugebieten gehören viele westafrikanische Gebiete sowie Vietnam, Indonesien und weitere südostasiatische Länder. Auch in Brasilien wird Robusta-Kaffee angebaut. Rund 30 Prozent des weltweiten Kaffeeabsatzes entfallen heutzutage auf die Robusta-Bohne. Das macht diese Kaffeesorte zur zweitwichtigsten auf dem internationalen Kaffeemarkt.

Robusta-Kaffee hat einen vollmundigen, erdigen bis schokoladigen Geschmack, der leicht bitter ist. Auch leicht holzige oder rauchige Noten sind möglich. Sie enthält mehr Koffein und weniger Säure als die Arabica-Bohne. Du findest Robusta Kaffeesorten als Espresso-Mischungen und als Café Crema, da diese Zubereitungsarten den kräftigen Geschmack besonders schön zur Geltung bringen.

Arabusta

Bei dieser Kaffeesorte handelt es sich, wie der Name bereits andeutet, um eine Kreuzung aus Kaffeebohnen der Arten Robusta und Arabica. Diese Kreuzung sorgt für eine Kombination der beiden Profile: Der aromatisch-milde Geschmack von Arabica-Bohnen wird mit der Widerstandsfähigkeit der Robusta-Bohnen gemischt. Arabusta-Kaffee wird in afrikanischen Anbaugebieten gewonnen und wächst in niedrigen Höhenlagen. Die Bohne ist also weniger empfindlich als Arabica-Bohnen.

Geschmacklich liegt der Arabusta-Kaffee tatsächlich zwischen Arabica und Robusta, der Koffeingehalt ist mittel bis hoch.

Liberica

Liberica-Kaffee ist die drittgrößte Kaffeesorte des Weltmarktes – trotzdem macht sie nur knapp ein Prozent des weltweiten Absatzes aus. Liberica-Bohnen wachsen in Westafrika und Südostasien und sind besonders resistent gegen vielerlei Schädlinge.

Liberica-Kaffee weist ein interessantes Geschmacksprofil auf. Je nach Zubereitungsart schmeckt der Kaffee erdig bis leicht nussig mit einer herben Note. Der Koffeingehalt ist sehr hoch.

Excelsa

Excelsa ist eine Unterart der Liberica-Bohnen. Ursprünglich stammt diese Kaffeesorte aus der Region um den Tschad-See in Afrika. Heute wird sie zusätzlich in Südostasien angebaut. Der Geschmack der Excelsa-Bohnen ähnelt dem der Liberica-Bohnen, ist jedoch kräftiger und erinnert an den Geschmack von Scotch-Whisky. Der Koffeingehalt ist etwas geringer als der von Liberica-Bohnen.

Kopi Luwak

Die Liste der berühmten Kaffeesorten wäre ohne Kopi Luwak nicht vollständig. Es handelt sich hierbei um die wohl exklusivste und teuerste, gleichwohl aber umstrittenste Kaffeesorte der Welt. Kopi Luwak wird auch als Katzenkaffee bezeichnet – aber nicht, weil Katzen ihn so gerne trinken. Er wird ausschließlich in Indonesien gewonnen, indem indigene Schleichkatzen die Kaffeefrucht fressen. Die Frucht passiert dann die Verdauungsorgane der Katzen und wird schließlich als Kaffeebohne aus den Exkrementen gewonnen.

Während die Kaffeefrucht zur natürlichen Nahrung der Katzen gehört, handelt es sich dennoch um Tierquälerei! Denn die Schleichkatzen werden in kleinen Käfigen gehalten und erhalten ausschließlich Kaffeefrüchte als Nahrung. Demzufolge leiden sie an Nährstoffmängeln, psychischen Problemen und sind unterernährt. Wir empfehlen diesen Kaffee daher nicht.

Die besten Kaffeesorten für Kaffeevollautomaten

Je nachdem, welche Art der Kaffeemaschine du nutzt, eignen sich andere Kaffeesorten. Die beste Kaffeesorte für Kaffeevollautomaten ist Arabica. Sie verfügt über eine breite Aromapalette und ein mildes Geschmacksprofil. Der Vollautomat bringt diese Nuancen perfekt zur Geltung. Übrigens solltest du immer ganze Kaffeebohnen für den Vollautomaten verwenden, da sie besonders aromatisch sind.

Die besten Kaffeesorten für Siebträgermaschinen

Nutzt du eine Siebträgermaschine, hast du die Wahl aus verschiedenen Kaffeesorten. Besonders gut schmecken Kaffees aus Arabica-Bohnen oder aus Arabusta-Bohnen. Achte zudem auf einen feinen Mahlgrad und eine dunkle Röstung. So entsteht ein besonders intensives Espresso-Aroma.

Die Wahl der Sorte hängt bei der Verwendung einer Siebträgermaschine darüber hinaus maßgeblich mit der verwendeten Kaffeemühle sowie des Mahlgrads zusammen. Dieses feine Zusammenspiel erfordert oftmals eine umfangreiche Testphase, um die beste Kaffeesorte zu finden.

Die besten Kaffeesorten für die French Press

Eine geradezu liebevolle Art der Kaffeezubereitung ist die French Press. Ursprünglich in Frankreich erfunden, erfreut sie sich heute insbesondere in Italien größter Beliebtheit. Italienische Kaffeesorten sind also für diese Zubereitungsmethoden besonders geeignet. Kaffeebohnen wie Arabica oder Robusta eignen sich als French-Press-Kaffeesorte. Um das perfekte Geschmackserlebnis für dich zu finden, ist ein Kaffeesorten-Test in einem Fachhandel ratsam. Denn die unterschiedlichen Sorten sorgen für einen unterschiedlichen Geschmack.

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Fazit

Du siehst: Die Welt der Kaffeebohnen ist vielseitig. Kaffeesorten wie Robusta, Arabica oder Liberica punkten mit diversen Geschmacksprofilen und unterschiedlichem Koffeingehalt. Da kann es schwerfallen, die passende Sorte zu finden. Ein einfacher Test der Kaffeesorten gibt dir Aufschluss darüber, welche Sorte dir am besten schmeckt. Probier dich durch das reichhaltige Sortiment an Kaffees!

Kaffeeliebhaber, die auf der Suche nach der perfekten Kaffeesorte sind, entscheiden nicht nur nach Geschmack, sondern auch der verwendeten Bohne, dem Herstellungsgebiet sowie -verfahren – Single Origin oder Blended Coffee – und welche Art der Kaffeemaschine sie nutzen.

Koffeinhaltige Grüße,
Das Kaffee-Wiki Team

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