Manchmal braucht es keine großen Gesten, um Eindruck zu hinterlassen. Ein kleiner Schluck, ein kräftiges Aroma, ein Hauch Milch und schon ist der Moment perfekt. Der Cortado gehört zu den Kaffeespezialitäten, die leise auftreten, aber lange nachwirken.
Vielleicht bist du ihm schon einmal auf einer spanischen Plaza begegnet. Oder du hast seinen Namen auf der Tafel eines Cafés im Prenzlauer Berg oder in der Schanze in Hamburg entdeckt. Doch was genau steckt hinter diesem kleinen Glas Kaffee mit Milch? Und warum schwören so viele auf den ausgewogenen Kaffeegeschmack?
Ein Cortado ist mehr als nur ein Trendgetränk. Er ist ein Statement: Weniger ist mehr, solange das Verhältnis stimmt. In den nächsten Abschnitten erfährst Du alles über Herkunft, Zubereitung, Geschmack und was genau den Cortado vom Cappucchino oder vom Espresso Macchiato unterscheidet.
Definition und Abgrenzung: Was ist ein Cortado?
Ein Cortado ist ein Espresso, der mit etwa der gleichen Menge warmer Milch gemischt wird. Die Milch ist nur leicht aufgeschäumt, ohne dicke Schaumschicht. Dadurch bleibt der kräftige Geschmack erhalten, wird aber von einer milden, cremigen Textur begleitet. Das Verhältnis von Kaffee zu Milch liegt meist bei 1:1. Serviert wird der Espresso Cortado traditionell in einem kleinen Glas und nicht in einer Tasse.

Im Vergleich zu anderen Kaffeespezialitäten ist der Cortado weniger schaumig als ein Cappuccino, aber milder als ein purer Espresso. Beim Cappuccino überwiegt oft der Milchschaum, beim Cortado dagegen die Balance.
Auch der Unterschied vom Cortado zum Espresso Macchiato ist deutlich: Während beim Macchiato nur ein kleiner Klecks Milchschaum auf dem Espresso landet, wird beim Cortado tatsächlich Milch eingerührt. Das macht ihn runder und weicher. Der Fokus liegt auf dem harmonischen Zusammenspiel von Espresso und Milch, ohne Überlagerung durch Schaum oder Süße.
Die Geschichte und Herkunft des Cortado Café
Der Ursprung des Cortado liegt in Spanien, genauer gesagt im Norden der iberischen Halbinsel. In Regionen wie dem Baskenland oder Galicien wurde schon früh die Idee geboren, den kräftigen Espresso mit etwas warmer Milch zu „schneiden“, was auch der Name verrät: cortar bedeutet auf Spanisch „schneiden“. Ziel war es, den intensiven Geschmack des Kaffees etwas abzumildern, ohne ihn zu verwässern.
Der Café Cortado entwickelte sich rasch zu einer festen Größe in den Bars und Cafés des Landes. Besonders am Vormittag oder nach dem Mittagessen wird er in Spanien gern getrunken, oft gemeinsam mit einem Glas Wasser und einem kleinen Stück Tarta de Santiago, einem traditionellen Mandelkuchen aus Galicien. Auch ein knuspriger Churro oder ein einfaches Galleta María-Kekschen gehören in vielen Regionen dazu.
Inzwischen ist der Cortado auch außerhalb Spaniens eine beliebte Kaffeespezialität. Vor allem in den USA, Australien und Teilen Europas hat er sich in den letzten Jahren in der Third-Wave-Coffee-Szene etabliert, die Kaffee nicht als Massenprodukt sieht, sondern als hochwertiges Genussmittel.
Kaffeemaschine, Bohne, Milch & Gläser: Richtige Ausstattung für optimalen Genuss
Wenn du einen Cortado stilecht zubereiten möchtest, brauchst du nicht nur guten Kaffee, sondern auch das passende Drumherum. Vom Mahlgrad bis zum Cortado Glas spielt jedes Detail eine Rolle.
Die richtige Bohne und Röstung
Ein echter spanischer Kaffee lebt von einer dunklen, kräftigen Röstung. Für deinen Cortado solltest du Kaffeebohnen wählen, die vollmundig sind und vielleicht sogar leichte Noten von Nuss oder Schokolade mitbringen.
Achte dabei auf einen eher niedrigen Säuregehalt, denn zu viel Säure kann mit der Milch unangenehm wirken und den runden Geschmack stören und das typische Kaffee Aroma, das viele so am Cortado lieben, zerstören.
Welche Milch eignet sich am besten?
Am besten eignet sich Vollmilch mit mindestens 3,5 % Fett. Sie bringt genau die cremige Textur, die dem Kaffeegeschmack seine runde Note gibt. Wenn du lieber pflanzliche Alternativen trinkst: Hafer- oder Mandelmilch lassen sich gut aufschäumen, solange sie geschmacklich nicht zu stark hervortreten.
In Spanien, vor allem in den südlichen Regionen, wird der spanische Kaffee manchmal auch mit Kondensmilch serviert. Der Cortado mit Kondensmilch ist süßer und intensiver und somit ideal für alle, die es kräftig und karamellig mögen. Diese Variante ist zwar weniger verbreitet, hat aber ihre festen Fans, vor allem in traditionellen Cafés.
Welches Glas für den Cortado?
Ein echter Hingucker ist der Cortado im kleinen, hitzebeständigen Cortado Glas. Meist passen etwa 120 bis 150 ml hinein. Durch das Glas siehst du die feine Schichtung. Das ist nur ein kleines Detail, das dir den Genuss aber mit Sicherheit noch ein bisschen schöner macht.
Espressomaschine oder Vollautomat?
Ob du mit dem Siebträger arbeitest oder lieber den Kaffeevollautomat nutzt, ist Geschmackssache. Wichtig ist nur: Der Espresso sollte kräftig extrahiert sein und ein gutes Aroma mitbringen. Dann steht deinem perfekten Cortado nichts im Weg.
Schritt für Schritt: So bereitest du den perfekten Cortado Kaffee zu
Ein Cortado wirkt simpel und genau das macht ihn so besonders. Damit das Verhältnis von Kaffee und Milch stimmt und sich das Aroma voll entfalten kann, kommt es jedoch auf jedes Detail an. Hier eine einfache Anleitung, wie du deinen Cortado selbst zubereiten kannst:
- Wähle eine Bohne mit mittlerer bis dunkler Röstung, möglichst frisch gemahlen.
- Bereite einen Espresso mit der Espressomaschine oder einem hochwertigen Vollautomaten zu.
- Die Menge liegt idealerweise bei 25 bis 30 ml. Ein guter Richtwert für den ganzen Cortado sind 50 bis 60 ml, je nach Glasgröße.
- Erhitze die Milch auf rund 60 bis 65 °C und schäume sie nur leicht auf. Es soll eine feine, cremige Schaumschicht entstehen, nicht zu dick.
- Der Milchanteil sollte ungefähr dem des Espressos entsprechen, etwa im Verhältnis 1:1.
- Gieße die Milch vorsichtig in den Espresso. Fertig ist dein Cortado.
FAQ zum spanischen Cortado
Der Cappuccino enthält deutlich mehr Milch und eine dicke Milchschaumschicht. Beim Cortado liegt der Fokus auf dem Kaffee, der nur mit wenig Milch abgerundet wird.
Ein Espresso ist pur und kräftig. Der Macchiato wird mit einem kleinen Klecks Milchschaum „markiert“, bleibt aber im Geschmack nah am klassischen Espresso.
Das Wasser dient zur Neutralisierung des Geschmacks und soll helfen, den Kaffee bewusster zu genießen.
In Spanien kommt der Cortado meist in einem kleinen, dickwandigen Glas, zusammen mit einem Glas Wasser und manchmal einem kleinen Keks.
Ein typisches Cortado Glas fasst etwa 120 bis 150 ml.
In diesem Sinne,
Koffeinhaltige Grüße,
Das Kaffee-Wiki Team